Inhalte

Im Rahmen der Ausbildung setzen Sie sich mit den Prinzipien der Mediation auseinander und erarbeiten mit den Ausbilder:innen die Rolle und das Selbstverständnis von Mediator:innen. Dies wird durch eine fortlaufende und umfassende Reflexion während der gesamten Ausbildung ständig weiterentwickelt. Sie lernen den Ablauf des Mediationsverfahrens kennen und können es in den Kontext eines Unternehmens bzw. einer Organisation einordnen. In Gruppenübungen und Rollenspielen werden spezifische Kommunikationstechniken erarbeitet. Sie ist in sechs Module untergliedert.

Die Ausbildung ist als praxisnahe und vertiefende bzw. berufsbegleitende Weiterbildung konzipiert und vermittelt Ihnen Know-how und Fertigkeiten für das erfolgreiche eigenständige Durchführen von Mediationen. Dabei werden Ihre vorhandenen Kompetenzen integriert und Ihre Potentiale und Ressourcen schrittweise weiterentwickelt.

Sie gliedert sich in einen Ausbildungs- und einen Praxisteil. Um eine Bescheinigung nach § 2 Abs 6 der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren ausgestellt zu bekommen, müssen beide Ausbildungsteile absolviert sowie spätestens drei Jahre nach Ausbildungsende fünf supervidierte Mediationen durchgeführt worden sein.

Ausbildungsteil

Der Ausbildungsteil umfasst sechs Module methodischer und inhaltlicher Qualifikation, die als Trainings oder Workshops (Präsenzzeit) konzipiert sind. Diese enthalten:

  • theoretische Anteile, die fachliches Know-how vermitteln
  • praktische Übungen, die mediationsrelevante Erfahrungen ermöglichen
  • Reflexion des eigenen Verhaltens
  • das Erkennen von Handlungsmöglichkeiten aus der Mediationsperspektive
  • die rechtlichen Grundlagen der Mediation nach dem Mediationsgesetz und der Ausbildungsverordnung

Im Anschluss an die Module werden Sie in Peergroups die Lerninhalte individuell vertiefen. Zielstellung dabei ist, die bereits erlernten Inhalte und Kompetenzen zeitnah zu nutzen und auf eigene Erfahrungen zu übertragen.

Praxisteil

Im Praxisteil führen Sie während des Ausbildungslehrgangs oder innerhalb eines Jahres nach dessen erfolgreicher Beendigung zusätzlich eine Mediation oder Co-Mediation durch. Diese Arbeit am eigenen Mediationsfall wird von den Ausbilder:innen supervidiert.

Besprochen werden: Indikation, Auftragsklärung, Gestaltung des Mediationsprozesses und eigene Fallstricke. Der Mediationsfall wird nach einem vorgegebenen Leitfaden dokumentiert.

  • Zwischen den Modulen vertiefen Sie in Praxisgruppen die Lerninhalte individuell (ca. fünf mal vier Stunden).
  • Parallel zu den Modulen bzw. im Anschluss führen Sie eine eigene Mediation durch, die von den Ausbilderinnen in Kleingruppen supervidiert wird. In der Supervision findet die Reflexion des eigenen Handelns und Vorgehens im Prozess der Mediation sowie des persönlichen Mediationsstils statt.
  • Eine internetbasierte Lernplattform bietet die Möglichkeit zur Kommunikation, Koordinierung und Kooperation. Während der Ausbildungszeit und zur Unterstützung des anschließenden Transfers werden Materialien zu den Ausbildungsmodulen bereitgestellt.

Module im Überblick

Die hier aufgeführten Ausbildungsmodule entsprechen inhaltlich und zeitlich den Anforderungen der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediator:innen. Um eine Bescheinigung nach § 2 Abs 6 der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren ausgestellt zu bekommen, müssen die Ausbildung absolviert sowie spätestens drei Jahre nach Ausbildungsende fünf supervidierte Mediationen durchgeführt worden sein.

Grundlagen der Mediation

  • Definition und Begriffsklärung der Mediation
  • Abgrenzung zu anderen Konfliktlösungsverfahren
  • Anwendungsfelder
  • Ablauf und Rahmenbedingungen
  • Phasen und Prinzipien
  • persönliche Kompetenz, Haltung und Rollenverständnis
  • Erhöhung der Konfliktkompetenz, Konflikte erkennen und verstehen, Konfliktstile und Eskalationsstufen
  • persönliche Konfliktbiografie

Techniken der Mediation

  • Gesprächsführungstechniken der Mediation: Fragetechniken, Aktives Zuhören, Doppeln
  • Analyse von Positionen, Interessen und Bedürfnissen im Verlauf der Mediation
  • Arbeit mit Emotionen
  • Umgang mit schwierigen Situationen (Blockaden, Widerstände, Machtungleichgewichte)
  • Zweiermediation als Rollenspiel

Organisationen & Konflikte

  • Aufbau und Hierarchien von Organisationen
  • Konflikte in Organisationen
  • Verhandlungstechniken und -kompetenz
  • Praktische Übungen der Mediationsphasen unterstützt durch Kreativitäts- und Visualisierungstechniken

Teammediation

  • Besonderheiten der Teammediation
  • Kreativitäts- und Visualisierungstechniken
  • Techniken zur Entwicklung und Bewertung von Lösungen
  • Gruppendynamik und Rollen in Teams
  • Vor- und Nachbereitung
  • Auftragsklärung
  • Teammediation von A-Z als Rollenspiel

Recht in der Mediation

  • Rolle des Rechts in der Mediation
  • Grundlagen des Mediationsrechts
  • Grenzen der Mediation aus rechtlicher Sicht
  • rechtliche Rahmenbedingungen
  • Abgrenzung von zulässiger rechtlicher Information und unzulässiger Rechtsberatung durch Mediator:innen
  • Rolle von Mediator:innen in Abgrenzung zum Parteianwalt
  • Inanspruchnahme von rechtlicher Beratung in der Mediation und Mitwirkung externer Berater:innen
  • rechtliche Bedeutung und Durchsetzbarkeit der Abschlussvereinbarung unter Berücksichtigung der Vollstreckbarkeit

Mediation in der Praxis

  • unterschiedliche Settings in der Mediation
  • Umgang mit der Führungskraft in Mediationen
  • eine Zweier- und eine Teammediation von A-Z als Rollenspiel
  • Analyse und Feedback zum Rollenspiel
  • Resümee der bisherigen Ausbildung
  • Planung der individuellen Perspektive als Mediator:in

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Ina Schwab
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Heidi Reckließ

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