Inhalte

Die Ausbildung ist ein neues Angebot der artop-Akademie und integriert mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Usability-Professionals und Berater:innen mit neueren Entwicklungen im Feld.

Ausbildungsteil

Der Ausbildungsteil besteht aus fünf inhaltlich aufbauenden Modulen mit Trainingscharakter, die gleichermaßen auf Wissens- und Kompetenzerwerb abzielen. Im Mittelpunkt steht die Lernerfahrung der Teilnehmenden. In unterschiedlichen didaktischen Settings…

  • … erarbeiten sie sich eine systemische Perspektive auf agile Arbeitsweisen, menschzentrierte Gestaltung und Produktmanagement.
  • … beschäftigen sie sich mit theoretischen Zugängen auf der Basis bewährter Ansätze und neuerer Erkenntnisse aus der Forschung.
  • … lernen sie best practices kennen und leiten daraus erfolgskritische Faktoren für die Gestaltung eigener Projekte ab.
  • … diskutieren sie unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen und entwickeln so eine eigene Position zu unterschiedlichen Fragestellungen.
  • … üben sie sich in neuen Arbeitsweisen und Methoden und erweitern so ihr Repertoire.
  • … reflektieren sie ihre Rolle sowie die Möglichkeiten und die Grenzen der Einflussnahme.

Die Module werden jeweils durch zwei erfahrene Ausbilder:innen mit unterschiedlichen, sich ergänzen Erfahrungshintergründen geleitet.

Praxisteil

Die Module werden durch einen Praxisteil ergänzt, der inhaltlich durch die Teilnehmenden gestaltet wird und sich aus drei Formaten zusammensetzt:

Supervision
In der Supervision stehen die Fälle aus der Praxis der Teilnehmenden im Mittelpunkt. Die Reflexion der Fälle erfolgt nach dem Vorgehen der kollegialen Fallberatung, die unter Leitung einer der Supervisor:innen als Methode eingeübt wird. Durch Feedback, Inspiration und Anregungen zum Fall lernen sowohl die Fallgeber:innen als auch die übrigen Teilnehmenden.

Arbeit in Peergroups
In der Zeit zwischen den Seminaren treffen sich die Teilnehmenden in selbstorganisierten Peergroups und reflektieren die Inhalte des zurückliegenden Moduls. Darüber hinaus bieten die Peergroups Gelegenheit zur Vertiefung einzelner Themen und zur wechselseitigen Unterstützung im Rahmen kollegialer Fallberatung.

Community Event
Am 08. November 2024 findet für die Teilnehmenden, deren engeres Netzwerk und andere Interessierte ein Community Event in den Räumen von artop statt. In co-kreativer Gestaltung des Ausbildungs-Teams und der Teilnehmenden wird eine ausgewählte fachliche Frage aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Darüber hinaus gibt es Gelegenheit für die Netzwerkbildung und den informellen Austausch.

Ausbildungsmodule im Überblick

Modul 1: Systemisches Product Thinking – Orientierung und Grundlagen

Das erste Modul bildet den Auftakt der Ausbildung. Nach einem ersten Kennenlernen wird der Grundstein für das Lernen in der Gruppe und der Aufbau eines Netzwerks zwischen den Lernenden gelegt.
Inhaltlich nähern wir uns dem systemischen Denken im Sinne der modernen Systemtheorie. Wir erschließen uns die Prinzipien des systemischen Arbeitens und erfahren den Mehrwert, den diese Betrachtungs- und Arbeitsweise für die Entwicklung erfolgreicher Produkte stiftet.

Im zweiten Teil des Moduls steigen wir mit unterschiedlichen Rollenmodellen im Produktumfeld und mit Ansätzen für Produktlebenszyklen tiefer in das Product Thinking ein. Dabei erfahren wir, welche sachlichen, räumlichen und zeitliche Aspekte Produkte und ihre Gestaltung und Entwicklung prägen. Wir spüren dem Begriff der Experiences nach und lernen Modelle und Methoden kennen, um die Bedürfnisse von Kund:innen und Nutzer:innen zu verstehen und mit unseren organisationalen Zielen in Beziehung zu setzen.

Modul 2: Let's play – Co-Kreation in interdisziplinären Teams

Produktentwicklung kann für eine einzelne Person schnell unübersichtlich und überwältigend werden, egal mit wie viel Intelligenz und Kreativität man vorgeht. Kollektive Kreativität und Perspektivenvielfalt werden zu wahren Gamechangern und ebnen den Weg für nachhaltig wirksame Lösungen. Dafür betrachten wir Faktoren, die einen bedeutsamen Einfluss auf das Gelingen von Teamarbeit haben, unter anderem die psychologische Sicherheit und die Gruppengröße. Wir lernen prozessuale Ansätze wie beispielsweise Design Thinking kennen und beschäftigen uns mit dem Thema Planung, Vorbereitung und Durchführung von Workshops. Die Teilnehmenden werden ermutigt, selbst in die Moderationsrolle zu schlüpfen, um interdisziplinäre Zusammenarbeit als zentralen Erfolgsfaktor des Product Thinkings zu ermöglichen und zu fördern.

Modul 3: Unknown Unknowns – Produktorganisationen im Spannungsfeld zwischen Intuition und Planbarkeit

Product Discovery stellt einen wesentlichen Teil der Produktentwicklung dar. Neues entdecken, lernen, in die Welt gehen und explorieren sind dabei zentral. Erfolgsentscheidend ist insbesondere der Umgang mit Ungewissheit und Nicht-Planbarkeit. Das sorgt jedoch in vielen Organisationen für Spannung: Dem explorativen Forschen steht ein Wunsch nach Planbarkeit gegenüber, der manchmal schwer zu erfüllen ist. In Modul drei beschäftigen wir uns mit diesem Spannungsfeld. Wir lernen, wie wir mit Werkzeugen, wie z.B. Hypothesen, Experimenten und Roadmaps im Angesicht von Ungewissheit Handlungsfähigkeit erhalten und sogar steigern können. Wir befassen uns mit der wichtigen Aufgabe, Risiken zu minimieren und erkennen, dass es manchmal nicht nur erlaubt, sondern auch notwendig ist, der Intuition der Gruppe zu folgen.

Modul 4: Von Feature Teams zu Product Teams – Abläufe und Methoden in der agilen Produktentwicklung

Im vierten Modul steigen wir in die Praxis der Produktentwicklung ein. Wie werden aus brillanten Ideen wirklich lauffähige Angebote, die sich kontinuierlich weiterentwickeln? Wir lernen verschiedene Best-Practice-Ansätzen in der agilen Produktentwicklung wie Kanban Flight Levels, Shape-Up und Dual Track Scrum kennen. Außerdem vermitteln wir einen zeitgemäßen Umgang mit Anforderung und Spezifikation. Dieser ermöglicht es, leichtgewichtig und zugleich präzise mit Methoden wie Personas, Handlungsfeldern und User Story Mapping erfolgreich Produkte zu bauen. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich der Erfolg von Produktarbeit messen lässt und lernen verschiedene Ansätze aus diesem Bereich kennen.

Modul 5: Fearless Change – Transformation auf drei Ebenen

Im Abschlussmodul steht die Begleitung von Entwicklungs- und Transformationsprozessen in Mittelpunkt. Es geht um die Frage, wie Veränderung auf der Ebene von Personen, Teams und Organisationen unterstützt und begleitet werden kann. Welche Kräfte fördern Veränderung? Welche behindern sie? Wie lässt sich mit Widerständen umgehen? Wir werfen einen systemischen Blick auf Veränderungen, beschäftigen uns mit ausgewählten Modellen und probieren hilfreiche Methoden aus.

Neben der theoretischen Auseinandersetzung gibt das Modul auch Raum für den Abschluss der Ausbildung. Wir reflektieren die gemeinsame Lernerfahrung, stellen Überlegungen zum Transfer an und nehmen uns Zeit für persönliche Ausblicke.

Ausbildungsteam

  • Dr. Herbert A. Meyer
  • Sandrina Lellinger
  • Meike Koldorf
  • Franziska Rossin
  • Mathias ‘Hias’ Wrba

Systemisches Product Thinking ist sowohl als alleinstehende Ausbildung als auch als Ergänzung zur Ausbildung Human-centred Design wertstiftend.

Wir sind für Sie da!

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Heidi Reckließ
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Ute Veselic