Zeitschrift OSC – Organisationsberatung, Supervision, Coaching
Am 1. Juni erschien eine neue Ausgabe der Zeitschrift OSC – Organisationsberatung Supervision Coaching, die von artop-Beraterin Dr. Beate Fietze, Prof. Heidi Möller und Thomas Webers herausgegeben wurde. Dr. Beate Fietze ist verantwortlich für den Themenschwerpunkt dieser Ausgabe, die sich dem Thema Professionalisierung und Differenzierung in Coaching und Beratung widmet.
Das von den Herausgeber*innen verfasste Editorial bietet einen umfassenden Einstieg ins Thema:
Die Diskussion über den Stand der Professionalisierung und über den Professionsanspruch personenbezogener Prozessberatung begleitet die fachliche Entwicklung der Beratung von ihren Anfängen an. Dabei hat sich diese Beratungsform inzwischen so erfolgreich etabliert, dass auch klassische Unternehmensberatungsfirmen, die ihre Dienstleistung vormals ausschließlich auf der Basis betriebswirtschaftlicher und juristischer Expertise anboten und großen Wert auf Distanz zu psychologisch orientierten Ansätzen legten, längst selbst Coaching, Teamentwicklung und Organisationsentwicklungsmaßnahmen anbieten. Diese steigende Akzeptanz geht mit immer weiteren Ausdifferenzierungen von Beratungsangeboten einher, die eine Orientierung im Feld der Beratung weiter erschweren.
Die Zeitschrift geht der Frage nach dem Selbstverständnis und dem jeweiligen Zuständigkeitsanspruch, die mit den verschiedenen Beratungsangeboten verbunden werden, nach. Es ist nämlich keineswegs klar, wie spezifisch die Problemlagen definiert werden können und wie spezifisch die Antworten der jeweiligen Beratungsformate ausfallen.
Fietze, B., Möller, H., Webers, T. Differenzierung und Professionalisierung der personenbezogenen Beratungsformate. Organisationsberatung Supervision Coaching (2021).
https://doi.org/10.1007/s11613-021-00710-x
In einem weiteren Beitrag mit dem Titel „Zwischen Markt und Staat. Das gesellschaftliche Engagement der Coachingverbände für die Professionalisierung des Coachings“ beleuchtet Dr. Beate Fietze zusammen mit Lutz Salomon die Entwicklung und den Status Quo der Coachingverbände in Deutschland.
Zusammenfassung
Professionen sind als selbstregulierte kollegiale Körperschaften in Fach- und Berufsverbände verfasst, die zwischen Markt und Staat einer „dritten Logik“ folgen. Die Herausforderung einer neuen Profession besteht in der Konstitution eines gesellschaftlich anerkannten Kollegiums. Der Artikel beschreibt die Entwicklung der Coachingverbände in Deutschland seit 2005 bis zur Gründung des Roundtable Coaching e. V. (RTC) als Dachverband im Jahr 2020 und fragt, inwieweit ihnen die Konstitution eines professionellen Kollegiums gelungen ist.
Fietze, B., Salamon, L. Zwischen Markt und Staat. Das gesellschaftliche Engagement der Coachingverbände für die Professionalisierung des Coachings. Organisationsberat Superv Coach 28, 195–210 (2021).
https://doi.org/10.1007/s11613-021-00710-x
Auch andere artop-Berater sind mit Beiträgen an dieser Ausgabe beteiligt:
Der Artikel Mehrebenen-Ansätze – Komplexe Projektarchitekturen in der Organisationsentwicklung von Dr. Sebastian Kunert und Dr. Stephan Bedenk widmet sich beraterischen Prinzipien für die Konstruktion von komplexen Projektarchitekturen zur Organisationsentwicklung. Anhand der Gestaltungsgebote Spezifität und Symmetrie, Oszillation, Integration, Choreographie, Phasen, Kaskadierung, Agilität und Adaptivität sowie Anschlussfähigkeit und Irritation werden systemische Grundsätze der Prozessberatung auf die Planung, Supervision und Evaluation von größeren Veränderungsvorhaben übertragen. An einer Fallstudie wird die Anwendung dieser Prinzipien exemplarisch demonstriert.
Kunert, S., Bedenk, S. Mehrebenen-Ansätze – Komplexe Projektarchitekturen in der Organisationsentwicklung. Organisationsberat Superv Coach 28, 243–254 (2021).
https://doi.org/10.1007/s11613-021-00704-9
Alle Beiträge erschienen in:
Organisationsberatung Supervision Coaching (2/2021)