Rückblick Kolloquium: Psychologische Sicherheit und Kommunikationsmuster in Teams

Was ist psychologische Sicherheit?

Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für das große Interesse an unserem letzten Online-Kolloquium mit Katherina Quispe Bravo und Matthias Csar zum Thema Psychologische Sicherheit und Kommunikationsmuster in Teams. Hier finden Sie  eine Aufzeichnung der Veranstaltung. Weitere Kolloquien für 2023 sind in Planung, die Themen und Termine dafür werden zeitnah bekanntgegeben. Wir freuen uns, Sie auch dazu begrüßen zu können!

Psychologische Sicherheit und Kommunikationsmuster in Teams

Relevanz

Jüngste Forschung zeigt, dass Führung eine essenzielle Rolle spielt, wenn es um die Wahrnehmung psychologischer Sicherheit im Team geht. In Anblick der zunehmenden Komplexität entstehen neue Formen der Teamarbeit, wie Selbstorganisation, geteilte Führung oder agile Projektteams. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, wie psychologische Sicherheit entsteht, wenn Hierarchie abgeschafft wird, Führung dezentralisiert wird und dadurch gruppendynamische Prozesse zu Tage kommen. Und was haben diese gruppendynamischen Prozesse und psychologische Sicherheit dann noch mit Team Performance zu tun?

Insight

Forschungsergebnisse aus unserer Studie zeigen, dass psychologische Sicherheit beeinflusst, wie aktiv sich Teammitglieder an Gruppendiskussionen beteiligen. Darüber hinaus tragen die eigene Identifikation mit dem Team sowie die individuelle Leistungserwartung maßgeblich zur Entwicklung psychologischer Sicherheit bei.

Aus der gruppendynamischen Praxis lernen wir, dass Teams erst einmal gemeinsam einen Weg durch die Unsicherheit beschreiten müssen, um eigene Wahrnehmungen adäquat ansprechen zu können und im Dialog Beziehungszusammenhänge beleuchten und verstehen zu können.  Erst wenn dies gelingt, wird soziale Orientierung in einer Gruppe und das Etablieren eines gemeinsamen psychologisch sicheren Klimas möglich.

Take-Aways

  • Selbstreflexion als Basisfähigkeit: Gewohnheit im Team entwickeln, regelmäßig „über sich selbst nachzudenken“
  • Team Identität stärken: Wer sind wir? Worin unterscheiden wir uns und was vereint uns?
  • Subjektive Teamleistung stärken: Erfolge feiern, über Misserfolge sprechen, gemeinsames Lernen: was können wir beim nächsten Mal besser machen?
  • Neugier für Unsicherheit und Standhalten widersprüchlicher Situationen bzw. Erwartungen
  • Einlassen auf Beziehungsaufbau und -entwicklung bei gleichzeitiger reflexiver Selbstdistanz

Wie das in der Forschung manchmal so ist: Entgegen unserer Hypothese konnten wir keinen statistischen Zusammenhang zwischen psychologischer Sicherheit, Kommunikationsmuster und Team Performance nachweisen. Daher werden wir im nächsten Jahr erneut eine Studie durchführen und weitere Team-relevante Aspekte in Betracht ziehen. Wer Interesse hat an der Studie teilzunehmen, kann sich gerne melden unter forschung@artop.de.

Aufzeichnung

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